Das Agglomerationsprogramm ist ein innovatives Instrument der Schweizer Raumentwicklungspolitik. Es zeigt auf, wie Siedlungsentwicklung und Verkehr wirkungsvoll aufeinander abgestimmt werden können – unter Berücksichtigung der Landschaft. Es sollen gemeinde-, kantons- und landesübergreifend die Verkehrssysteme der Agglomerationen verbessert und die Verkehrs- und Siedlungsentwicklung besser koordiniert werden. Der schweizerische Bund beteiligt sich über das Agglomerationsprogramm finanziell an Massnahmen für verkehrliche Infrastrukturen.
Weiterführende Informationen:
Das Agglomerationsprogramm wird in Generationen erarbeitet. Alle vier Jahre kann eine neue Generation eingereicht werden. Wichtig ist der rote Faden und die Kohärenz zwischen den einzelnen Generationen.
Die Agglomeration Rheintal hat in der 4. Generation ein erfolgreiches Agglomerationsprogramm eingereicht. Zurzeit läuft die Erarbeitung der 5. Programmgeneration.
Wir laden Sie ein, sich bei der Erarbeitung des Agglomerationsprogramm 5. Generation einzubringen. Die öffentliche Mitwirkung dauert vom 4. September bis 3. November 2024.
Das Agglomerationsprogramm 5. Generation wird seit Herbst 2022 bearbeitet. Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit sind folgende Vertiefungen:
Die Erarbeitung erfolgt in enger Abstimmung mit den Vereinsmitgliedern (Gemeinden, Kanton und Land). Folgende Schritte sind vorgesehen:
Das eingereichte Programm wird anschliessend durch das zuständige Bundesamt geprüft und dem Parlament zum Beschluss vorgelegt. Diese Entscheidung ist in der zweiten Jahreshälfte 2027 zu erwarten.
Die eingegebenen Massnahmen müssen 2028–2032 umgesetzt werden.
Das Agglomerationsprogramm 4. Generation ist das erste Rheintaler Agglomerationsprogramm, das vom schweizerischen Bund unterstützt wird. Das AP4 wurde in einem gemeinsamen grenzübergreifenden Prozess über mehrere Jahre erarbeitet.
Die Agglomeration Rheintal hat für den Ausbau notwendiger Verkehrsinfrastrukturen beim schweizerischen Bund ein Massnahmenpaket eingereicht. Kurzfristig (zwischen 2024–2028) realisiert werden sollen 3 Einzelmassnahmen (Investitionskosten über 5 Mio. Franken) und rund 60 Pauschalmassnahmen (Investitionskosten pro Massnahme unter 5 Mio. Franken) mit einem gesamten Investitionsvolumen von rund 79 Mio. Franken. Der schweizerische Bund beteiligt sich mit rund 23.6 Millionen Franken an der Realisierung dieser Vorhaben.
Dabei liegt der Fokus auf Massnahmen im Bereich Fuss- und Veloverkehr und bei der Aufwertung Hauptstrassen entlang der Dörfer und Städte (Lebensadern). Sichere Strassenräume und Infrastruktur stehen dabei im Mittelpunkt. Besondere Strahlkraft haben zwei den Rhein querende Schlüsselprojekte, nämlich je eine neue Fuss- und Velobrücke zwischen Au und Lustenau sowie zwischen Widnau und Diepoldsau. Ebenfalls sind kurzfristig realisierbare Massnahmen im öffentlichen Verkehr geplant.
Auf diese Frage versucht das Zukunftsbild Antworten zu geben. Textlich ausgedrückt heisst dies: Die Rheintalerinnen und Rheintaler wohnen 2040 entweder in städtisch geprägten oder in sanft entwickelten dörflichen Gebieten. Sie nutzen unterschiedliche Verkehrsmittel, je nach Zweck und Distanz. Sie kommen schnell und bequem auf gut ausgebauten Wegen zu Fuss oder mit dem Velo voran. Bus und Bahn fahren oft und das Umsteigen geht einfach und schnell. Die meisten Erwachsenen verzichten auf den Besitz eines eigenen Autos und nutzen die Sharing Angebote.
Die Rheintalerinnen und Rheintaler profitieren davon, dass die beiden Autobahnen im Unteren und im Mittleren Rheintal über zwei leistungsfähige Strassen miteinander verbunden sind. Größere Arbeitsgebiete sind über neue Entlastungsstrassen direkter mit den Autobahnen verbunden. Dadurch gibt es in den Ortszentren spürbar weniger Transitverkehr und vor allem weniger Lastwagen. Dank dem Hochwasserschutz-Projekt Rhesi sind die Rheinvorländer sehr attraktive Orte. Menschen nutzen sie, um sich zu erholen und ihre Freizeit dort zu verbringen. Und auch für die Natur mit ihren Pflanzen und Tieren gibt es mehr Platz.
Das Zukunftsbild beschreibt die gemeinsame Vision für unseren Lebensraum Rheintal. Es stellt die zentralen raumplanerischen Herausforderungen des Rheintals dar.
In unserem polyzentrischen System von Städten und Gemeinden beidseits des Rheins müssen für die Zukunft die richtigen Entwicklungsschwerpunkte gesetzt und das erwartete Wachstum mit einer konsequenten Innenentwicklung in die richtigen Räume und Schwerpunkte gelenkt werden. Hierfür ist ein nachhaltiges Verkehrssystem zu entwerfen und umzusetzen, das den ÖV stärkt, die grossen Potenziale des Radverkehrs im Alltag nutzt und zentrale Lücken im Strassennetz schliesst.