Klimawandelanpassungsstrategie fürs Rheintal

20. August 2024

Eine bereits heute spürbare Folge des Klimawandels sind steigende Temperaturen und eine Zunahme der Hitzetage in den Sommermonaten. Die Agglomeration Rheintal hat deshalb ein Klimawandelanpassungskonzept erarbeitet. Dieses fokussiert auf das Handlungsfeld Hitze. Die fachliche Grundlage für das Konzept bildet die seit 2023 vorliegende Klimaanalyse für das Rheintal von Meteotest.

Das Konzept gibt generelle Handlungsempfehlungen für die Region und konkrete Handlungsempfehlungen für die Agglo-Gemeinden.

Die wichtigsten Prognosen zu den Auswirkungen des Klimawandels für St.Gallen und Vorarlberg lassen sich wie folgt zusammenfassen und geben damit auch einen Überblick über die Veränderungen in der Agglomeration Rheintal.

Was bedeutet der Klimawandel für die Agglomeration Rheintal in Zukunft?

  • Die mittlere Temperatur wird je nach Effektivität der Klimaschutzmaßnahmen bis 2060 um weitere 0,7°C bis 3,3°C ansteigen, ausgehend von der Klimanormalperiode 1981 bis 2010.
  • Winterniederschläge werden grundsätzlich zunehmen (+10%), während Sommerniederschläge in ähnlichem Umfang abnehmen.
  • Starkniederschläge werden in Zukunft an Häufigkeit und Intensität zunehmen, ebenso wie Wetterextreme.
    Hitzetage (maximale Temperatur ≥ 30°C), Sommertage (maximale Temperatur ≥ 25°C) sowie Tropennächte (minimale Temperatur in der Nacht ≥ 20°C) werden weiterhin zunehmen.
  • Neuschnee-, Frost- (minimale Temperatur < 0°C) und Eistage (Tageshöchsttemperatur < 0°C) werden weiter abnehmen.
    Jede Erwärmung um 1°C führt zu einer Anhebung der mittleren Schneegrenze um etwa 120 bis 150 Meter.
  • Schneemengen und Dauer der geschlossenen Schneedecke werden zumindest unterhalb von 2000 m.ü.M. weiter abnehmen.
  • Die Vegetationsperiode wird weiter zunehmen, im Mittelland um 40 Tage und in den (Vor-)Alpen um 60 Tage.

Wie geht die Agglo Rheintal damit um?

Die Ziele zur Klimawandelanpassung lassen sich – in Anlehnung an die übergeordneten Strategien und Konzepte – wie folgt zusammenfassen:

  • Die Anpassung an den Klimawandel erfolgt in den Gemeinden, im Kanton und im Land vorausschauend und aktiv.
  • Die Risiken des Klimawandels sind in der Agglomerationsgemeinden erkannt und werden im Rahmen der Maßnahmenplanung und Umsetzung minimiert.
  • Bestehende Aktivitäten zur Klimawandelanpassung im Kanton, im Land und in den Gemeinden sind Teil der Umsetzung der Maßnahmen im Agglomerationsproramm.
  • Bei der Umsetzung von Maßnahmen der drei Teilstrategien Siedlung, Verkehr und Landschaft ist die Klimawandelanpassung ein wichtiger und notwendiger Teil.
Die Grafik stammt aus dem nun vorliegenden Konzept. Sie gibt einen Überblick über die klimatischen Verhältnisse im Rheintal während des Tages.