Das Agglomerationsprogramm Rheintal setzt sich über nationale Grenzen hinweg für eine gemeinsame Siedlungs- und Verkehrsentwicklung ein. Im Fokus der Jahre 2024 bis 2028 steht der Ausbau des Fuss- und Veloverkehrs sowie die Aufwertung der Strassenräume. Die erste konkrete Massnahme startet an der Negrellistraße in Lustenau und wird durch Mittel aus dem Agglomerationsprogramm unterstützt. Insgesamt fliessen knapp 24 Millionen Franken Bundesmittel in das Rheintal.
«Im Rheintal sind Grenzen längst überwunden», erklären Verkehrslandesrat Marco Tittler und Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. Durch den Ausbau von Velowegen, -brücken und -unterführungen sowie sicheren Querungen wird das Angebot im Langsamverkehr entscheidend verbessert. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit trägt massgeblich dazu bei. Die praktische Umsetzung folgt nun nach jahrelangen Vorarbeiten.
Leuchtturmprojekt in Lustenau: Negrellistraße/Raiffeisenstraße
«Wer in Lustenau Rad fährt, weiss, dass die Ortsteile Kirchdorf (Zentrum) und Hasenfeld durch die stark befahrene L203 de facto voneinander getrennt sind», betont der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer: «Diesen unbefriedigenden Zustand wollen wir ändern.» Ein neuer Abschnitt der Landesradroute Alltag soll, vom Ortsteil Hasenfeld kommend, über die Negrellistraße um die Hannes-Grabher-Siedlung herum direkt ins Zentrum von Lustenau führen. Der 270 Meter lange und vier Meter breite Veloweg wird asphaltiert und soll beidseitig Bankette von je einem halben Meter aufweisen. Im Bereich der Raiffeisenstraße kreuzt er die L203 (Grindelstraße). Um eine sichere Querung zu ermöglichen, wird hier ein Lichtsignal errichtet.
«Mit diesem Projekt mit einem Investitionsvolumen von 1,8 Millionen Euro starten wir die Umsetzung der länderübergreifenden Projekte im Rahmen des Agglomerationsprogramms Rheintal», freuen sich die Landesräte Tittler und Zadra sowie Bürgermeister Fischer und der St. Margrethner Gemeindepräsident Reto Friedauer.
Agglomerationsprogramm Rheintal: Investition in die Verkehrsinfrastruktur
Das vierte Agglomerationsprogramm, vom Schweizer Parlament Ende 2023 beschlossen, sieht insgesamt 1,6 Milliarden Franken für den Ausbau und die Verbesserung der Verkehrsinfrastrukturen vor. Für die Agglomeration Rheintal stehen bei einem Investitionsvolumen von rund 79 Millionen Franken Bundesförderungen in Höhe von 23.6 Millionen Franken zur Verfügung. Diese sollen zwischen 2024 und 2028 umgesetzt werden.
Der Fokus liegt auf kurzfristig realisierbaren Massnahmen im Fuss- und Veloverkehr sowie der Aufwertung des Strassenraums. Zusätzlich widmet sich das Agglomerationsprogramm kurzfristigen Massnahmen im öffentlichen Verkehr.
Die Schweiz finanziert Verkehrsprojekte in Vorarlberg mit, sofern sie einen grenzüberschreitenden Nutzen haben. «Diese Beteiligung ist ein wichtiger Schritt in eine gemeinsame, über die Grenze gedachte Verkehrszukunft», freut sich Vereinspräsident, Reto Friedauer.
Verein Agglomeration Rheintal
«Wir haben den Schwerpunkt dieses Agglomerationsprogramms bewusst auf den Langsamverkehr gelegt», betont der Präsident des Vereins Agglomeration Rheintal, Reto Friedauer: «Als gemeinsame Klammer der vielen einzelnen Projekte, für die wir nun die Förderzusage erhalten haben, betrachten wir den Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.» Viele Impulse stammen von der Initiative Velotal Rheintal, deren Ziel es ist, die Freude am Velofahren auf beiden Seiten des Rheins und vor allem grenzüberschreitend zu wecken und zu fördern.